Schritt 1: Das Klingenmaterial
Aus welchem Metall sollte die Klinge sein?
Zur Auswahl stehen rostfreier Stahl oder Carbonstahl "“ auch Kohlenstoffstahl genannt.
Die kurze Antwort: für ein Rasiermesser ist unbedingt eine Klinge aus Kohlenstoffstahl anzuraten, der sich dünner schleifen und damit schärfer schleifen lässt. Außer, man rasiert sich häufig in der Sauna oder ist Seemann.
Für die lange Antwort muss man ein wenig ausholen. Kohlenstoffstahl besteht aus Eisen mit einem Kohlenstoffanteil von ca. 0,5 "“ 1,4% und keinen anderen Anteilen an Legierungen. Um Eisen rostfrei zu machen, werden ihm gemeinhin Chrom oder Nickel beigemischt. Dies erhöht die Beständigkeit des Stahles gegenüber schädlichen Einflüssen wie z. B. Korrosion.
Und natürlich hört es sich gut an, wenn ein Werkzeug, das im - manchmal feuchten - Badezimmer zum Einsatz kommt, rostfrei ist. Der Nachteil ist aber: rostfreier Stahl ist nicht so schnitthaltig (so scharf) und lässt sich auch nicht so gut nachschleifen.
Nur Klingen aus Kohlenstoffstahl sind in ihrer Struktur derartig feinkörnig, dass sie die ausreichende Härte und Schärfe von bis zu 65 Rockwell erreichen, was Ihnen gleichzeitig eine hohe Flexibilität verleiht.
Tatsächlich sind Rasiermesser in ihrer Klinge so dünn geschnitten, dass sich die Klingen im Gebrauch anpassen. Daher rührt auch der Begriff Nagelprobe, der sich darauf bezieht, dass die Klinge eines Rasiermessers zum Prüfen auf den Damennagel gedrückt wird und sich dabei leicht durchbiegt.
Hier bekommt auch die geschützte Bezeichnung des Namens "Solingen" ihre Bedeutung. Nur Rasiermesser mit der Mindesthärte von 58 HRC dürfen sich mit dem geschützten Begriff "Solingen" schmücken.
Natürlich bedarf ein Kohlenstoffstahl Rasiermesser ein wenig mehr Pflege als ein rostfreies Messer. So sollte es nach dem Gebrauch vorsichtig getrocknet werden. Und ist das Messer länger nicht im Gebrauch, freut sich seine Klinge über einen Tropfen Haushalts-Öl.
Schritt 2: Die Klingengröße?
Traditionell wird die Breite einer Rasiermesserklinge in Zoll ( " ) angegeben.
Mittlerweile werden glücklicherweise wieder Rasiermesser in verschiedenen Größen angeboten. Von 3" bis 8" gehen die Klingenbreiten, wobei die Länge der Klingen fast immer bei 7cm liegt.
Ein möglicher Ansatz bei der Wahl der Klinge ist: großer Kerl = große Klinge. Dabei gilt, eine breite Klinge liegt ruhiger in der Hand und es lassen sich größere Flachen rasieren, mit einer kleinen Klinge kommt man gut um die Ecken.
Aber die Unterschiede sind nicht wirklich groß. Wer lieber mit dem Feinwerkzeug hantiert, sollte sich eine Klinge im 4" Bereich anschauen, wer es lieber groß und schwer mag, sollte sich für ein 6/8" Rasiermesser interessieren.
Kleinere Klingen z.B. in 3/8" Breite sind eher etwas für Profis oder wenn es nur darum geht, die Konturen zu schneiden. Wer sich nicht sicher ist, sollte zum 5/8" Rasiermesser greifen, damit liegt man immer richtig.
Schritt 3: Das Griffmaterial?
Rasiermesser sind im Gebrauch einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt, Wasser, Rasierschaum, After Shave und so weiter, deshalb wurden bei Rasiermessern schon früh robuste Kunststoffe als Griffmaterial eingesetzt.
Heutige Griffe, ob Holz, Horn oder Kunststoff sind allen Herausforderungen gewachsen. Mit anderen Worten: bei der Wahl des Griffmaterials gilt: erlaubt ist was gefällt. Kein Material weist irgendwelche Funktionsnachteile aus.
Schritt 4: Der Kopf
Mit der Renaissance, die Rasiermesser heute erleben, werden auch wieder verschiedene Kopfformen an Messern angeboten.
Klassischerweise hat ein Rasiermesser den Rundkopf, der allen Rasiersituationen gerecht wird und beim Fallen weniger leicht zu Verletzungen führt.
Alternativ zum Rundkof steht der Gradkopf in den Ausführungen: Türkisch, Spanisch, Wiener Schaber. Französich. Kennzeichnend für die Varianten des Gradkopfes ist der spitze Übergang zur Klinge, die vor Allem für Konturen gedacht ist. Kleiner Nachteil dieser Messerform, sollte die in den Fuß fallen, ist die Verletzungsgefahr größer als beim Rundkopf.
Wer also Konturen an Bart oder im Nacken rasieren möchte, greift zu einem Gradkopf, ansonsten liegt man mit dem Rundkopf nie falsch.
Schritt 5: Die Marke
Wenn ein Rasiermesser in Solingen produziert wurde und die Bezeichnung Solingen trägt, ist es ein gutes Rasiermesser. Natürlich empfehlen wir "“ und da sind wir zugegebenermaßen nicht objektiv "“ immer ein in Solingen produziertes Zwickmeister Rasiermesser.
Unsere Empfehlung für Einsteiger:
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