Die Schneidkante eines Rasiermessers ist so dünn, dass sie für das menschliche Auge fast unsichtbar ist. Dies macht die Klinge flexibel, so kann sie sich allen Gesichtspartien anpassen. So entstammt auch der Ausdruck der Nagelprobe dieser Eigenschaft. Die Klinge eines guten voll hohl geschliffenen Rasiermessers biegt sich, drückt man sie vorsichtig auf den Daumennagel, sichtbar durch.
Dem entsprechend ist die Schneidkante sehr empfindlich. Sie ist für das Rasieren von Barthaaren gemacht und wird leicht bei der Berührung anderer Materialien beschädigt.
(Dies sei auch als Hinweis für Mitglieder der Mafia oder Ehefrauenmörder unter unseren Lesern gedacht: gut ist das nicht für das Messer "“ nehmen Sie für solche Vorhaben ein Messer, welches sie nicht mehr für die Rasur benutzen möchten).
Auch ganz schlecht für ein Rasiermesser ist das Runterfallen. Schon viele gute Klingen worden so unrettbar zerstört.
Rasiermesser sind in den allermeisten Fällen aus nicht rostfreiem Kohlenstoffstahl oder rostträgem Chromstahl gefertigt und benötigen daher sorgfältiger Pflege.
Klinge und Griffschalen sollten nach jedem Gebrauch sorgfältig mit Wasser gereinigt und dann getrocknet werden. Dabei ist zu beachten, nicht die Schneidkante zu berühren.
In Fällen längeren Nichtgebrauches reicht es, die Klinge mit einem handelsüblichen Haushaltsöl zu ölen.
Vorsichtiges Ledern des Messers mit einem Stoßriemen oder Hängeriemen vor der Rasur erhält die Schärfe für viele Monate. Durch das Leder wird die Schneidkante ausgerichtet und die Klingenfläche gereinigt. Aber Vorsicht: zu starker Druck mit dem Riemen kann die Schneidkante beschädigen oder zerstören.
Ein vorsichtiger Gebrauch und regelmäßige Pflege ermöglichen ein Rasiermesserleben über viele Jahrzehnte.